Vierte Meisterschaftsrunde 3. Liga Kleinfeld
Zum Anfang des Saisonstarts hätte man die Mannschaft gut und gerne mit einem alten Kahn vergleichen können. An ausgewählten Tagen fährt man mit ihm raus auf die See, mal funktioniert alles, mal streikt er auf der kompletten Ebene. Der Motor kam ins Stocken, fiel aber nie aus und kehrte jedes Mal heil in seinen Hafen zurück. Letze Meisterschaftsrunde war besonders, sie fand im Heimathafen «Resch» statt, was ein seltenes Ereignis bedeutet, da man sonst immer im fernen Ausland zu Gast ist. Der lottere Kahn hat sich mittlerweile zu einem dieser Tanker entwickelt, bei denen es scheint, als könnten sie alles aus dem Weg räumen. Die Besatzung ist zwar immer noch dürftig, doch wenn es darauf ankommt, gibt jeder alles, um das Ziel sicher zu erreichen. Genug Metaphern, schliesslich ging es an der Heimrunde um mehr als Wellenreiten. Man wollte an die dicken Fische.
UHC Schaan – Black Barons Wil 7:5 (3:2 / 4:3)
Die Black Barons lernte man in der letzten Saison kennen, aber nicht lieben. Umkämpfte und leidenschaftliche Duelle mit einer Prise Aggressivität. Aber auch mit dem Wissen, dass sie besiegbar sind, wenn Einstellung und Taktik stimmt (was eigentlich bei allen Begegnungen zutrifft..). Überraschend ist es mittlerweile nicht mehr, dass die Gelb-Blauen zuerst einmal in Rückstand geraten müssen, um aufzuwachen. Doch wenige Minuten später konnte Kapitän Felder ausgleichen und hielt seine Farben auf Kurs. Anschliessend geschah längere Zeit nichts, bis Wil wie aus dem Nichts erneut zur Führung traf (1:2). Überhaupt entsprachen die Tore der St. Galler eher der Marke «Slapstick» als schön herausgespielt. Wie in vergangenen Partien schien das aber in erster Linie eben diesen Felder und dessen Sturmkumpanen wenig zu beeindrucken. Der Hattrick pro Halbzeit ist mittlerweile im Matchplan enthalten. Deshalb am besten schnellstmöglich umsetzen und so gingen die Gelb-Blauen mit einer 3:2-Führung in die Pause.
Die andere Linie bekam nun genügend Anschauungsunterricht. So war es Aushilfsverteidiger Lüthi, der gleich zu Beginn der zweiten Spielhälfte die Führung ausbauen konnte. Die Wiler kamen einige Zeit später zwar zum Anschlusstreffer (4:3), doch auch Stefan Stiefel Zimmermann wollte noch mit seinem standardmässigen Tor (pro Runde) glänzen und beruhigte das Spielgeschehen auf Schaaner Seite ein wenig. Doch die schwarzen Barone wollten schlichtweg nicht aufgeben und hielten sich durch einen weiteren Treffer im Spiel. Nur sollte man motiviert nicht mit übermotiviert gleichsetzen (deshalb der Zusatz «über-»). Nach einem Zweikampf an der Grenze der Legalität (ja, auch von Schaaner Seite), wurde unser Abwehrmungg regelrecht über die Bande gecheckt. Nun gut, kann ja passieren, aber das Theater danach braucht es definitiv nicht. So etwas nennt man: um eine Zweiminuten-Strafe gebettelt. Das Powerplay aufgezogen und schon findet ein Kullerball von Hartmann den Weg in die Maschen. So bestraft der UHCS: nicht schön, aber zermürbend. Ob ein Feldspieler mehr oder nicht spielt keine Rolle, denn keine Minute später trifft auch noch Neff zum 7:4 und somit war die Messe gelesen. Der Gegentreffer in der letzten Minute ist dann mehr Pickel als Kosmetik.
Tore UHCS: 1:1 Felder (Neff), 2:2 Felder (Müller K.), 3:2 Felder (Neff), 4:2 Lüthi (Hartmann), 5:3 Zimmermann (Hartmann), 6:4 Hartmann (Felder), 7:4 Neff (Felder)
UHC Schaan – UHC White Sharks Sulgen 7:3 (1:1 / 6:2)
Die zweite Partie an diesem Tag stand unter einem besonderen Stern. Die White Sharks kannte man so gut wie gar nicht, hatte aber trotzdem schlechte Erinnerungen an sie, liessen sich uns doch letzte Saison warten und tauchten schlichtweg nicht auf. Gelb-Blaue Mentalität: wir freuen uns nicht über Forfait-Siege, sondern wollen auf dem Feld gewinnen. Nun gut, in der Startphase sah man keinen grossen Unterscheid zu anderen Spielen. Dieses Mal fing man sich das erste Gegentor in der 8. Minute ein. Im Anschluss passierte lange Zeit genau gar nichts, bis Neff kurz vor Pause noch ausgleichen konnte. Statt fünf Minuten rumsitzen gab es kollektives Brainstorming.
Das schien bei Student Kili am meisten gefruchtet zu haben. Innerhalb von drei Minuten nach Wiederanpfiff brachte er den UHCS mit zwei Toren in Front. Diese Energieleistung weckte dann auch den letzten Schaaner in der Halle auf und die Angriffe nahmen an Fahrt auf. Hartmann und Neff waren dabei je einmal erfolgreich und brachten den Sieg ins Trockene. Zumindest fast, denn immerhin waren noch ganze zehn Minuten zu gehen. Man erlaubte sich dann ein bisschen zu viel «laissez-faire-Getue». Wir nehmen das mal als Grund, weshalb Sulgen noch einmal bis auf zwei Tore herankam (5:3). Uralt aber leider zutreffend: das Spiel ist zu Ende, wenn der Schiedsrichter abpfeift. Hiess aber gleichzeitig, dass auch noch genügend Zeit für Schaaner Tore blieben. Neff und Felder liefen immer noch im Turbomodus und machten den Sack mit ihren Saisontoren 17 und 20 anschliessend definitiv zu.
Tore UHCS: 1:1 Neff (Müller K.), 2:1 Müller K. (Felder), 3:1 Müller K. (Felder), 4:1 Hartmann (Hasler), 5:1 Neff (Felder), 6:3 Neff, 7:3 Felder (Neff)
Aus dem viel belächelten Kahn aus dem Ländle wurde inzwischen ein stolzer Tanker, der mit voller Kraft voraus auf Kurs ist. Es wird Zeit für grössere Aufgaben, dabei geben wir uns auch mit Munggen und Schlangen zufrieden.
Kader: Müller P. (Schwenninger); Lüthi, Müller K.; Hartmann, Hasler, Heeb, Felder, Neff, Zimmermann; First Lady Heidi (Coach)
Nächste Spiele:
18.12.2022 – Neue Halle DTH, Bürglen TG
09:00 UHCS vs. I.M. Davos-Klosters II
11:45 UHCS vs. UHC Jonschwil
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