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Nationalmannschaft: WM-Quali-Tagebuch 5
30. Januar 2020 (Lettland - Liepaja)

Wir sind nun endlich komplett. Und beginnen auch die «Lepaja Games».

 

Gegen unsere holländischen Freunde klappte leider nicht immer alles. Trotzdem überwiegt das Positive und mit Mario Neff und Robin Baracchi haben sich auch zwei Neue in die ewige Torschützenliste Liechtensteins eingeschrieben. Diese wird übrigens von Captain Mathias Inhelder mit neun Treffern angeführt. Dicht auf den Fersen ist ihm Remo Tischhauser, die neue Nummer 2. Für seine sieben Tore brauchte der Rangerpfeil aber gerade mal sieben Spiele, Inhelder ist bereits auf 27 Einsätzen. Damit ist unser «Tyson» auch gleichzeitig Rekord-Internationaler Liechtensteins – und der Einzige, der bisher alle Länderspiele Liechtensteins mitgemacht hat. Respekt Capitano.

 

Mittlerweile ist die Delegation Liechtensteins endgültig vollständig vertreten. Als letzter Nachzügler erreichte Simon Felder spätabends am Mittwoch Liepaja. Trotz Verletzung lässt sich «Felderer» die WM-Quali nicht entgehen. Dazu nahm er auch einen Nachtflug von Riga in die Küstenstadt in Kauf. Definitiv eine Mutprobe. In einer gut 80-plätzigen Propellermaschine flog er durch die Nacht. «Ganz vorne sassen die Passagiere und ganz hinten, nur bei den Propellern blieben die Sitze leer», erzählte er am Morgen lachend. Mit Händen und Füssen klappte dann auch der Taxitransport ins Hotel. Frisch und munter verstärkte Felder dann den Staff beim Spiel gegen die Niederlande.

 

Einen vermissen wir hier trotzdem. Simon Züger musste leider aus gesundheitlichen Gründen sein Forfait für diese Quali geben. Manchmal gewollt, manchmal auch ungewollt sorgte «Zügi» bei früheren Expeditionen stets für beste Unterhaltung. So ist es halt bei den Essen in diesem Jahr etwas ruhiger. Als kleine Reminiszenz an unseren «Jesus» sprechen wir statt von Überziehern natürlich von Überzügern. Gute Besserung Zügi, wir vermissen dich wirklich.

 

Für Unterhaltung sorgte dafür am Nachmittag unser Physio Marcel. Erst zerlegte er Baracchis Stock bei einer Schussübung im Training glatt in zwei Teile, später rief er dann die «Liepaja Games» aus. In drei Teams wurde die Mannschaft unterteilt. Zu absolvieren haben die Teams dann täglich einige spassige Wettkämpfe. Der Letztplatzierte hat dabei die «Ehre» das Abendessen den Mannschaftskollegen zu servieren. Natürlich in spezieller «Tracht» - einer adretten Fliege und einem Schössli. Als erstes traf es das Team «Schaan Ghetto». Wir sind dann mal gespannt, wie das am nächsten Tag aussieht.

 

Ein grosses Thema bei uns war auch der Auftritt der Nationalmannschaft der Elfenbeinküste in der Euro-Quali-Gruppe 1 in der Slowakei. Nach Visa-Problemen reisten die Westafrikaner gerade mal mit sechs Feldspielern und einem Torhüter nach Poprad. Im ersten Spiel gegen die Schweiz (Weltnummer 3) offenbarte sich das ganze Desaster: 0:51 verloren die komplett überforderten sieben Spieler der Elfenbeinküste. Das Resultat hätte wohl locker doppelt so hoch ausfallen können, hätten sich die Schweizer nicht vornehm zurückgehalten. Auf ein Forechecking verzichteten sie ganz, meist spielten sie sich die Bälle stehend zu, zwischenzeitlich schoben sie sich den Ball selbst auf der Torlinie noch hin und her. Definitiv keine Werbung für unseren Sport. Nach dem Spiel gab der internationale Verband IFF dann auch bekannt, dass das Resultat (es wäre der höchste Sieg in einem WM-Qualispiel der Männer gewesen, Schwedens Frauen gewannen vor einem Jahr gar 61:0 gegen Frankreich) nicht in die Wertung kommt und die weiteren anstehenden Partien gegen die Elfenbeinküste nur als Freundschaftsspiele gelten. Ebenso müssen künftig mindestens zwölf Spieler für eine WM-Quali gemeldet werden. Nun ja, es gibt noch viel zu tun in der Unihockeywelt.

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Captain Mathias "Tyson" Inhelder - Rekord-Internationaler Liechtensteins
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